zum Inhalt zur Navigation Zur Suche

Saison 2007 / 08

U23

Presse/OTZ - Viel verspielt

26. November 2007

Gespräch mit Michael Junker, Teamchef des FC Carl Zeiss II, nach dem 3:4 gegen FC Sachsen
Jena (OTZ). Nach dem 3:4 gegen Sachsen Leipzig lief Michael Junker, der Teamchef des FC Carl Zeiss Jena II schnurstrax in die Kabine.

Herr Junker, was war los?

Wir haben gerade wieder die Saison kaputt gemacht. Immer wenn sich ein paar Zuschauer für die Zweite Mannschaft interessieren, spielt sie richtig schlecht. Das war gegen Plauen schon so. Wenn man die Jungs zu viel lobt, kommt dann eben so etwas dabei heraus.

Woran lag es denn?

An den individuellen Fehlern. Selbst den Elfmetern sind immer solche vorausgegangen. Bei den Toren patzte drei Mal Kubirske, einmal Hoffmann.

Was macht man dagegen?

Wenn die Spieler denken, dass sie brilliant spielen müssen, anstatt den Ball einfach nur nach vorne zu schlagen, das bekommt man auch mit Training nicht aus den Köpfen. Sie müssen einfach nur spielen. Kubirske habe ich das schon mehrfach gesagt…

Was?

Dass er nur spielt, wenn er so spielt, wie ich mir das vorstelle. Ich vergleiche ihn gern mit Cardoso. Der erkämpft sich Bälle, haut sich in den Dreck und spielt zum Nächsten. Gegen Zwickau und Eilenburg hat er so gespielt, wie ich es mir vorstelle. Aber wenn er glaubt, er muss den Ball annehmen und den Superpass spielen, dann kommt so eine Soße dabei heraus. Das Gleiche gilt für Pardis Fardjad. Er schießt zwar zwei Tore, macht aber in der ersten Halbzeit erst einmal drei Übersteiger ohne Bedrängnis. Was will er beweisen? Sowas brauche ich nicht in der Oberliga.

Würden Sie auch gern auf Unterstützung aus der Zweitliga-Truppe verzichten?

Von Niels Hansen habe ich nicht mehr erwartet, das war okay. Wenn man aus dem Nichts heraus bei der Zweiten Mannschaft aufdribbeln muss – ich weiß ja nicht, wieso er aus dem Kader gestrichen wurde – dann ist es nicht leicht. Er hat sein Zeug gemacht. Mark Zimmermann war neben der Mütze. Aber wenn man immer nur hin- und hergereicht wird, kann das passieren. Er hat sich ja nicht aufgegeben, hat sich anspielen lassen, ist gerannt und hat gekämpft. Das es unglücklich aussah, ist aber nicht das Thema.

Was ist es dann?

Wie wir in der ersten Halbzeit aufgetreten sind, so kann man gegen Sachsen Leipzig nicht spielen. Wenn ich vorm Spiel sage, wir müssen auf einen Mann aufpassen und das ist Christian Reimann. Dieser dann aber über 90 Minuten trotzdem das Treiben verrückt macht, kann das nicht sein. Von den fünf Minuten, die die Sitzung vor dem Spiel dauert, habe ich drei nur über den Stürmer gesprochen. Ich weiß nicht, aber irgendwie müssen da alle weggehört haben.

Was haben Sie Ihrem Team beim Stand von 1:4 in der Halbzeit gesagt?

Dass ich nicht erwarte, dass sie das Spiel noch drehen, aber ich wollte endlich eine Mannschaft auf dem Platz sehen, die kämpft. Weil Sachsen Leipzig dann nicht mehr so viel gemacht hat, sah das nach dem Wechsel auch besser aus. Aber außer den zwei Sonntagsschüssen, die im Winkel landeten, war das nichts. Wir haben uns nicht mal eine Chance herausgespielt.

Gibt´s trotzdem irgendetwas Positives an diesem Spiel?

Wie beim Zweitliga-Team nach dem Osnabrück-Spiel: Moral und, dass wir uns nicht aufgegeben haben.

Ist das Galgenhumor?

Ich bin nur enttäuscht. Man kann auch gegen Leipzig nach großem Kampf verlieren, aber nicht so. Das war kein Oberliga-Spitzenteam. Ich will nicht alles dramatisieren, aber ich habe das Gefühl, dass die Burschen immer Gas brauchen. Nach dem Eilenburg-Spiel habe ich sie gelobt, weil wir in Halbzeit zwei gut gespielt haben. Das war falsch.

Gespräch: Sebastian Helbing

25.11.2007

MichaL | link | Kat: , |

* * *

zur Artikelübersicht »