Saison 2009 /10
B-Junioren
Presse/TLZ - "Dabei konnte ich gar nicht richtig toben"
1. Oktober 2009
Erfurt. (tlz) Als Fußballer muss man verlieren können. Entscheidend ist aber immer das Wie. Die B-Junioren des FC Carl Zeiss Jena unterlagen gestern im Bundesligaspiel bei Rot-Weiß Erfurt mit 0:3. Und über das Wie herrschte dabei große Aufregung.
Wortlos und stinksauer marschierte Jenas Trainer Georg-Martin Leopold nach dem Schlusspfiff in die Kabine. Geredet hatte er in den 80 Minuten davor schon genug. Sein Assistenztrainer Jan Behling war ebenfalls heißer. “Dabei konnte ich gar nicht richtig toben”, sagt er. Eine Weisheitszahn-OP hatte ihn eigentlich lahm gelegt. “Aufgeregt habe ich mich trotzdem”, sagt Behling. Und das hat er nun davon: “Jetzt habe ich Schmerzen.” Die Gründe für den erhöhten Blutdruck der beiden Trainer liegen in fragwürdigen Entscheidungen des Schiedsrichters. Mit falschen Pfiffen, so Behling, habe der das Spiel beeinflusst und “uns so benachteiligt”. Unschuldig war der Referee noch am 1:0 für die Erfurter. Nach einem Eckstoß konnten die Jenaer nicht entscheidend klären, Baumgarten zog aus zentraler Position aus der Distanz ab (10.). Jenas Torwart Jakob Pieles, der das erste Mal zwischen den Pfosten stand (Behling: “Er war einfach mal dran.”), war gegen den Aufsetzerball machtlos. Ein offenes Spiel nahm seinen Lauf, den ersten Aufreger gab es kurz vor dem Pausenpfiff. Erfurts Varnhagen testete die Reißfestigkeit des Trikots von FCC-Angreifer Fries, brachte ihn damit zu Fall – doch der fällige Elfmeterpfiff blieb aus (39.). Dann, es war genau eine Minute in der zweiten Halbzeit gespielt, tobten die FCC-Trainer gleich wieder: Einen Schuss aus der zweiten Reihe von Möhwald konnte Pieles prächtig parieren, Xavier Amaro drückte die abgeprallte Kugel in die Maschen – 2:0 (41.). “Der stand dabei ganz klar im Abseits”, sagt Behling und winkte ab.
Nach 61 Minuten übersah der Schiedsrichter ein Handspiel des Erfurter Varnhagen, der damit ein Durchlaufen des Jenaers Fries verhinderte, vier Minuten später war es wieder jener Varnhagen, der seinen Gegenspieler Fries umsenste – auch hier blieb der Pfiff aus. Fries musste behandelt werden, die Schimpferei von Jenas Masseur quittierte der Schiedsrichter mit dessen Verbannung hinter die Barrieren. Auch ein Foul an Kapitän Robin Krauße von Möhwald ließ der Unparteiische durchgehen – Krauße musste ausgewechselt werden (74.). Das 0:3 in der Schlussminute, Glock traf nach Ecke aus dem Gewühl, interessierte niemanden mehr. Stinksauer hatten da Leopold und Co. den Weg zur Kabine schon im Blick.
Rot-Weiß Erfurt: Klewin – Glock, Büchner, Raßmann (79. Nowak) – Baumgarten, Reinemann (78. Hormann), Möhwald (GK), Göbel, Varnhagen – P.-J. Müller (69. Kominov), Xavier Amaro.
Carl Zeiss Jena: Pieles – Giebel, Grösch, Elbinger (41. Schneider), Matschiner (56. Kögler) – Andris – Barth, Krauße (GK/74. T. Schmidt), Alles (69. Rupprecht), – Ademi (GK), Fries.
SR: Heisinger (Thurnau). Zu: 115. Tore: 1:0 Baumgarten (10.), 2:0 Xavier Amaro (41.), 3:0 Glock (80.).
30.09.2009 Von Michael Ulbrich
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