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Saison 2008 /09

B-Junioren

Presse/Mainpost - Erfahrungen in einer anderen Welt

28. Juli 2008

Anschauungsunterricht beim Bundesliga-Nachwuchs – Frankfurts Torwart verfolgt hohe Ziele. Auf dem Städtischen Sportplatz in Mellrichstadt hatte am Wochenende der Fußball-Nachwuchs das Sagen. Beim 28. Silberdistel-Cup der 1. JFG Rhön, die hernach wieder reichlich Lob für eine äußerst gelungene Veranstaltung erntete.

Unter anderem vom Trainergespann des FC Carl Zeiss Jena, Georg-Martin Leopold und Jan Behling: „Man kann den Organisatoren nur ein dickes Kompliment für dieses Turnier machen.“ Für den Regionalligisten sei das internationale Turnier eine ideale Standortbestimmung im Vergleich mit den Bundesligisten. Mit Turniersieger 1. FC Nürnberg, 1860 München und Eintracht Frankfurt waren deren drei in Mellrichstadt am Ball. Zumal Jena über kurz oder lang selbst in die deutsche U 17-Eliteklasse aufsteigen will.

Zu den am meisten beachteten Akteuren bei der 28. Auflage des Silberdistel-Cups zählte fraglos der Frankfurter Schlussmann Sebastian Vogl, der seinerzeit als D-Junior von seinem Heimatverein SV Kilianstädten an den Riederwald wechselte. Inzwischen trägt der 16-jährige Keeper auch den Bundesadler auf der Brust und hat sich zum Ziel gesetzt, bei der Europameisterschaft 2012 die Nummer drei zwischen den deutschen Pfosten zu sein.

„Hinter René Adler und Manuel Neuer, nachdem mich ein Michael Rensing bislang noch nicht so überzeugen konnte. Und ab 2014 möchte ich dann ganz oben mitspielen“, verkündet das 1,92 Meter große Nachwuchstalent selbstbewusst.

Neben Sebastian Vogl waren am Wochenende in Mellrichstadt mit dessen drei Frankfurter Teamkameraden Kevin Kraus, Alexander Hien (beide Deutschland) und Ruslan Kurylenko (Ukraine) sowie dem Löwen-Quartett Philipp Steinhardt, Markus Zieleis, Kevin Volland (alle Deutschland) und Moritz Leitner (Österreich) noch sieben weitere Junioren-Nationalspieler am Ball.

Letzterer konnte am Sonntag allerdings nicht mehr ins Geschehen eingreifen. Er verletzte sich am Samstag so unglücklich am Knöchel, dass er in Meiningen gegipst werden musste.

Welchen Aufwand man als Gastgeber eines solchen Turniers betreiben muss, um Jahr für Jahr solch prominente Vereine nach Mellrichstadt zu locken? „Da gibt es schon einiges zu tun, weshalb ich mich von dieser Stelle aus auch einmal ganz herzlich bei all denjenigen bedanken möchte, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben beziehungsweise ohne die wir dieses Turnier nicht in dieser Form durchführen könnten“, berichtet Mitorganisator Dieter Link (Vorsitzender 1. JFG Rhön), der sich vor allem darüber freute, „dass wir nach langer Zeit auch mal wieder Eintracht Frankfurt bei uns begrüßen können.“

Verantwortlich dafür sei in erster Linie einmal die diesjährige Terminverschiebung von Ende Juni auf Ende Juli gewesen, nachdem es sonst immer Überschneidungen mit den hessischen Schulferien gegeben habe. Um so mehr hätte man sich natürlich auch über eine größere Zuschauerresonanz gefreut, zumal solch hochklassiger Fußball live vor Ort in den hiesigen Breitengraden doch nicht unbedingt an der Tagesordnung sei. Stolz verwies Link darauf, dass von der deutschen U-19-Nationalmannschaft, die am Samstag die Europameisterschaft gewann, fünf Akteure in der Vergangenheit in Mellrichstadt vorgespielt haben.

Dauerhaft in Mellrichstadt wird man derweil wohl den 19-jährigen angehenden Lehramtsstudenten Patrick Stahl sehen. Er staunte über die Fähigkeiten seiner Gegner: „Die sind einem letztlich in allen Belangen überlegen, was man dann mit Kampf wettzumachen versucht. Aber da ist man selbst einer verkürzten Spielzeit schon nach einer Halbzeit völlig platt.“

Als Coaches der 1. JFG Rhön, die nach dem diesjährigen Kreisliga-Abstiegs nächste Saison übrigens keine A-Jugend mehr stellen wird, freuten sich Friedel Bürger und Wolfram Raab vor allem darüber, „wie sich die Jungs im Platzierungsspiel gegen Salzburg (2:0) am Sonntag noch einmal zusammengerissen haben, so dass das für alle ein versöhnlicher Saisonabschluss war.“ Teams wie die Samstags-Gegner Eintracht Frankfurt (0:3) oder 1860 München (1:5) seien derweil „eine andere Welt. Da sieht man dann auch, wie weit wir von diesem Niveau doch weg sind. Nichts desto trotz versuchen wir mit dem Spielermaterial, das uns in der Rhön zur Verfügung steht, das Beste herauszuholen. “

Und Beispiele wie Simon Heim (Fladungen/1. FC Nürnberg) oder Johannes Geis (Oberstreu/SpVgg Greuther Fürth) zeigten ja auch, dass es hiesige Talente mit entsprechendem Engagement durchaus zu einem der großen Vereine schaffen können.

MichaL | link | Kat: , |

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