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Saison 2007 / 08

Nachwuchs

Presse/Nordbayerischer KURIER - „Den Wechsel nie bereut“

9. Juli 2008

Für ein Bayreuther Talent wird ein Traum Realität: Nach einem erfolgreichen Jahr in der B-Junioren-Regionalliga-Mannschaft des SC Carl Zeiss Jena geht Stefan Kolb in der neuen Saison in der A-Junioren-Bundesliga Nord für die Thüringer auf Torejagd.

von Siegfried Zerrenner

„Der Verein hat mir einen 2-Jahresvertrag für die höchste JuniorenSpielklasse angeboten und deshalb bleibe ich bis 2010 beim Club und natürlich auch im dortigen Internat“, meinte der 17-Jährige, der während seiner Kurzferien in seiner Heimatstadt weilt, ehe ab 21. Juli dann die sportliche Vorbereitung auf die neue Runde beginnt mit zwei Trainingseinheiten pro Tag.

Im Vergleich zu dem was er bei seinen Bayreuther Vereinen Sportring und zuletzt beim FSV angetroffen habe, lebe er jetzt „sportlich in einer ganz anderen Welt“, meinte der Blondschopf, der früher auch bei den Mastersturnieren der F- und E-Jugend oder bei den KURIER-Hallenturnieren stets aufgefallen war.

Aufgefallen war der Stürmer, der wiederholt in die C- und anschließend in der B-Junioren-Bayernauswahl berufen worden war, den Talentspähern aus Jena bei einem Spiel der Bayernauswahl gegen eine türkische Mannschaft. „Damals habe ich drei Tore erzielt. Während meines anschließenden Urlaubs erhielten meine Eltern einen Anruf aus Jena und dann kam eine Einladung zu einem Probetraining“, erinnert sich der ehemalige Schüler vom Wirtschafts-Wissenschaftlichen Gymnasium (WWG) in Bayreuth. „Anschließend mussten wir uns schnell entscheiden, der Platz im Sportinternat muss allerdings von meinen Eltern bezahlt werden.“

Und der Abschied von der Heimat, seinen Eltern und seinen Freunden sei ihm anfangs sehr schwer gefallen. „Hinzu kam, dass durch den Wechsel ins andere Bundesland für mich die Ferien ausgefallen sind. Insofern bin ich heuer mit zwei Wochen schulfreier Zeit sogar besser dran.“

Seine Freunde hätten vor einem Jahr Kolbs Schritt kritisch betrachtet. „In Jena hatte ich aber die Chance, in der B-Junioren-Regionalliga zu spielen, in Bayreuth bei der SpVgg eine klasse Tiefer in der Bayernliga Nord. Jena war demnach auch eine sportliche Herausforderung für mich.“

Und wie lautet Kolbs Resümee nach einem Jahr: „Ich habe den Wechsel nicht bereut. Nach einer gewissen Zeit der Eingewöhnung lief es im sportlichen Bereich sehr gut.“ Und tatsächlich hat der Bayreuther Grund zur Freunde, denn mit 15 Toren und sieben Vorlagen war er bester Stürmer der Thüringer in der Regionalliga, die dort hinter Meister und Bundesliga-Direktaufsteiger Hertha Zehlendorf Berlin Vize wurden, aber in der Relegation um den Erstliga-Aufstieg an Concordia Hamburg knapp gescheitert war. „Im Hinspiel in Hamburg verloren wir leider mit 1:2. Wir hatten durch einen von mir herausgeholten Strafstoß sogar in Führung gelegen, doch danach musste ich wie noch zwei weitere wichtige Spieler verletzungsbedingt vom Platz. Im Rückspiel kassierten wir fünf Minuten vor Schluss den Ausgleich zum 1:1 und mussten passen.“

Lob vom Trainer

Für den Bayreuther („Es war letztlich schade“) ist dies weniger tragisch, denn altersbedingt rückt er ohnehin zu den A-Junioren auf. „Für mich war das persönliche Lob unseres Trainers nach der Saison das Wichtigste gewesen.“

„Erfreulich gut“ habe aus seiner Sicht die Abstimmung des Trainerstabes mit der Schulleitung geklappt, denn der Alltag des Schülers im Sportinternat ist anders organisiert als im WWG. „Zunächst haben wir zwei Stunden normalen Unterricht, dann folgen zwei Stunden Sport, für mich also Fußball. Und im Anschluss wieder normaler Unterricht.“ Und nachmittags steht meist erneut Fußball auf Kolbs Programm. Das Internat besuchen auch Schüler mit Schwerpunkt Leichtathletik, Basketball, Ringen, Judo, Badminton oder Fechten.

Geglückte Umstellung

Auch die Umstellung auf den Lehrstoff im benachbarten Bundesland habe im wesentlich gut funktioniert. Mit einer Ausnahme habe ich mich verbessert, aber Mathe war in Bayreuth schon mein schwaches Fach. Daran hat sich leider nichts geändert.“

Mit seinen Mitschülern meist aus den neuen Bundesländern komme er gut klar. 18 Schüler in einer Klasse ist für bayerische Verhältnisse ein Traum. Träumen darf Stefan Kolb auch in der neuen Serie wenn die Gegner dann zum Beispiel Hamburger SV, SV Werder Bremen, Hannover 96, VfL Wolfsburg, Energie Cottbus heißen, denn vielleicht geht die Erfolgsstory noch weiter…

MichaL | link | Kat: , |

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