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Saison 2007 / 08

A-Jugend

Presse/TLZ - Das Pokalticket gelöst

12. April 2008

Jena. (tlz) Wenn Olaf Holetschek mal lauter wird, muss etwas Außergwöhnliches passiert sein. Der sonst so introvertierte Trainer der A-Junioren des FC Carl Zeiss Jena sprang nach einer Stunde Spielzeit von seiner Bank auf und wütete ob der harten Gangart der rot-weißen Gäste aus der Blumenstadt: “Sowas beklopptes.”

So ein Thüringenderby ist eben immer besonders “emotional” wird Holetschek später sagen. Gestern ging es um die Qualifikation eines Thüringer Teilnehmers am DFB-Pokal der kommenden Saison. Jena hat die Partie gestern 1:2 verloren – vertritt aber dennoch den Freistaat im prestigeträchtigen Vereinspokal, weil man das Hinspiel in Erurt 3:1 gewann.

Im ersten Spielabschnitt boten beide Teams Fußball zum Abgewöhnen. Die Partie stolperte von einem Befreiungsschlag in den nächsten, keinem der technisch versierten Talente gelang es mal, das Leder am Fuß zu halten oder einen intelligenten Pass zu spielen. “Wir haben zu wenig den Ball laufen lassen”, sagt Holetschek. Die Ausnahme bildete Erfurts Christoph Göbel, der sich zweimal über seine linke Seite durchsetzte, dabei einmal das Leder aus 15 m an den rechten Pfosten haute (33.), und einmal an der rechten Stange vorbeischoss (44.). Auf der Gegenseite verzeichneten die Hausherren keine einzige Chance im ersten Spielabschnitt – bis der in vielen Situationen allzu ballverliebte Dominik Eggemann das 1:0 erzielte. Vorausgegangen war ein weiter Abschlag von Torwart Patrick Siefkes links raus zu Richard Kolitsch, der das Leder weitergab an Kevin Holland-Moritz. Der flankte nach innen und Eggemann traf aus 15 m.

Nach der Pause wurde es dann ruppig. Immer wieder trafen vor allem den wendigen Lukas Mosert die gusseisernen gestreckten RWE-Füße. Viermal Gelb für die Erfurter ist dabei noch ein mildfes Urteil des Unparteiischen gewesen. Dass auch Dummheit bestraft wird, zeigt die Rote Karte für Alexander Mantlik. Der RWE-Akteur war gerade vier Minuten auf dem Feld, da streckte er den Ellbogen gegen einen Jenaer Spieler – Tätlichkeit, Rot (61.).

Danach lief das Jenaer Spiel besser. Doch sowohl Kolitsch (71.), Mosert (76./82.) und Schmidt per Kopf (83.) scheiterten vor des Gegners Tor. Die Erfurter hingegen kamen zum nun unverdienten Ausgleich, weil Kamlotts Geschoss aus 18 m im rechten Eck einschlug (77.). Von diesem Glückstreffer beseelt gelang ihnen sogar noch das 1:2 durch Kurths direkten Freistoß von der linken Sechzehnerkante (86.). “Wir können besser Fußball spielen”, sagt Holetschek. Doch in so einem Thüringenderby ist statt der feinen Klinge eben mehr Emotion gefragt. Auch nach dem Spiel, denn die Spieler beider Teams würdigten sich da keines Blickes.

Jena: Siefkes – Fuß, Schmidt (GK), Röppnack – Arnold (GK/72. Kühn), Frick, Mosert, Holland-Moritz (GK) – Eggemann, Heidel, Kolitsch (77. Salkovic).

Erfurt: Heidrich – Wohlfarth, Handke, Eckermann (GK), Kurth (GK) – Langer (GK), Rahn, Biste (GK/57. Mantlik, RK 61.) – Brandau (61. Ziegler), Kamlott, Göbel (83. Menz).

SR: Kasenow (Greiz). Zu: 220. Tore: 1:0 Eggemann (45.), 1:1 Kammlott (77.), 1:2 Kurth (86.).

André Schmidt, der Kapitän der Jenaer A-Junioren. Foto: Jürgen Scheere

11.04.2008 Von Michael Ulbrich

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