Saison 2007 / 08
U23
Nightmare in Auerbach - Der etwas andere Fanbericht
25. Februar 2008
3:4 gegen Sachsen Leipzig, 1:3 in Meuselwitz, so langsam wäre ein Sieg mal wieder fällig. Und die Möglichkeit bestand, schließlich hatte die Zweite laut MDR 5 Zweitligaprofis in ihren Reihen.
Dem wieder einmal vor “Kompetenz” strotzenden Fernsehsender sei hierbei gesagt, dass aus der heutigen Aufstellung lediglich Kraus, Fröhlich und Zimmermann einen Profivertrag besitzen und die letzten beiden im Kader der ersten Mannschaft keine Rolle mehr spielen. Aber mit diesen 3 Mann plus einem Patrick Amrhein, der sich nicht zu schade war nach dem gestrigen Zweitligaspiel und einer sicher anstrengenden Rückreise heute in Auerbach aufzulaufen. Wie immer hatte man in Auerbach an alles gedacht, was so ein Oberligapunktspiel gegen eine zweite Mannschaft eines Bundesligisten braucht. Ein Imbissstand mit lecker Fischsemmeln, ein Stadionsprecher, der mit viel Dialekt und ganz wenig Lesefähigkeit die Namen der Spieler (FCC-Spieler Steiner bekam den Vornamen Anton) stammelte und ein Polizeiaufgebot, dass eher nach Dresden als ins beschauliche Auerbach gepasst hätte. Auf Nachfrage bei den Ordnungshütern wurde Johannes erklärt: “Na uns ham se gesocht ihr gommt mit hunnertfuffzsch Mann, da hamm mer halt bissel offgestockt, 300 Mann fürs Stadion und die Innenstadt”. Wenn sich am Ende 15 Mann im Gästekäfig befanden, war’s viel.
Für das Spiel war das eher nebensächlich, das Match wurde nach einer Gedenkminute für einen verstorbenen Auerbacher Fan angepfiffen und begann mit der üblichen 5-Minuten-Abtastphase, welche nur nach 2 Minuten unterbrochen wurde als ein Auerbacher durch war und nur von Kraus gestoppt werden konnte. Das sollte eigentlich Warnung genug sein für die Zweite als die Auerbacher nach 7 Minuten zum zweiten Mal vor das Krausche Gehäuse kamen. Aber nix Warnung, man lies den Ex-Auer und Ex-Chemnitzer Tomoski schießen, der brachte zwar nur einen Querschläger zustande, den wiederum jagte Schuch an Kraus vorbei ins lange Eck zum 1:0. Zwei Minuten später versuchte es Wendler zwar mal mit einem Distanzschuß allerdings viel zu ungenau. Nach einer Viertelstunde gibt Riemer zu kurz auf Kraus zurück, der grabscht Schuch allerdings grade noch den Ball vom Fuß. Bei den Schüssen von Tomoski und Wieland kurz darauf war wieder Luft anhalten angesagt, denn diese gingen nur knapp vorbei. In der 20. Minute lief Pfoh auf Kraus, der nimmt auch ihm den Ball vom Fuß und reagiert auch beim Nachschuss von Schuch glänzend. Nach einer halben Stunde zogen sich die Gastgeber mehr und mehr zurück ohne das die Zweite aber zu nennenswerten Chancen kam. Zimme versuchte zwar immer mal das Spiel nach vorne anzukurbeln, Fröhlich und Reuther ebenso, aber es blieb nur beim Versuch, weil Auerbach absolut sicher stand und im Notfall die Zweikämpfe rustikal bestritt. Eine Art und Weise, die der Schiedsrichter nur auf Jenaer Seite mit gelben Karten ahndete. Aber an dem Pfeifenmann lag es nicht das der Auerbacher Weigl in der 41. Minute auf rechts davon zog, nach innen passte und erneut Schuch auf 2:0 erhöhte. Kurz vor der Halbzeit gab’s dann noch nen Anflug von Kombinationsfußball als Ullmann schön freigespielt wurde aber leider knapp vergab. So ging’s mit 2:0 in die Pause und es war einzig Daniel Kraus zu verdanken, dass es bis zur Halbzeit dabei blieb.
In 15 Minuten sollte man über einiges aus der ersten Halbzeit nachdenken können, und den zum Denken nötigen Sauerstoff gab’s für die Jungs direkt vom Erzeuger, verbrachten sie doch ganze 5 Minuten in der Kabine. Die zweite Halbzeit begann dann genauso wie die erste aufgehört hatte, die Auerbacher zogen sich zurück und die Zweite tat sich weiter schwer überhaupt bis zum 16er zu kommen. Bis zur 61. Minute passierte nix bis Fröhlich eine flache Eingabe Wielands ins Aus tackeln wollte aber dabei im Strafraum den Ball an die Hand bekam. Die logische Folge: Elfer, gelbe Karte und weil “Paule” im ersten Durchgang schonmal gelbwürdig gemeckert hatte, die rote noch obendrauf! Der Auerbacher Wieland, der bis dato durch Fernschüsse, provozieren der Gästefans und Feiern des Elfmeters aufgefallen war, ließ sich diese Chance nicht entgehen, verwandelte zum 3:0 und erklomm anschließend den Zaun selbstverständlich ohne eine gelbe Karte zu erhalten. Die Auerbacher verwalteten jetzt die Führung ohne Mühe, weil die Zweite zwar weiter bemüht war aber eben kaum zu nennenswerten Offensivaktionen kam. Erst in der Schlußviertelstunde gab es sowas wie Chancen, wobei hier zwei Freistöße (einer von Riemer, einer von Amrhein) und ein Distanzschuß von Amrhein, welcher knapp vorbei ging, zu nennen wären. Und als ob das Spiel nicht schon grausam genug gewesen wäre, wurde Andy Steiner kurz vor Schluß brutal und ungestraft mit der ganzen vogtländischen Härte umgesenst. Mit Diagnosen halt ich mich zurück aber allein die Tatsache, dass er nicht mehr auftreten konnte, läßt schlimmes vermuten. Dann hatte der nicht überzeugende Schiedsrichter ein Einsehen und pfiff ab.
Fazit: 1. Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Und nur wenn man den Kampf annimmt, kann man in dieser Oberliga bestehen. Das die Jungs klasse spielen können, weiß jeder. Jetzt müssen sie auch zeigen, dass sie kämpfen können!
2. Wenn neben Daniel Kraus ein Patrick Amrhein, der am Tag zuvor gegen Mainz im Einsatz war, der auffälligste war, dann spricht das Bände und nicht unbedingt für die Leute von man erwartet das sie die Mannschaft führen (Zimmermann und Fröhlich)!
Bericht von Timo
MichaL | link | Kat: U23, Teams |
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